Irgendwann fiel mir beim Duschen auf, dass im Spann meiner Füße die Adern immer deutlicher zu sehen waren und begannen sich schwarz zu verfärben. Jetzt war höchste Eisenbahn, etwas gegen das Rauchen zu unternehmen, wenn ich keine Raucherbeine wollte.
Also begann ich, intensiv nach der letzten Möglichkeit zu recherchieren, die ich noch nicht ausprobiert hatte, der E-Zigarette. Die Meinungen im Netz waren dazu äußerst zwiespältig, aber das ist bis heute immer noch so. Heute weiß ich allerdings, warum (dazu vielleicht später mehr).
Ich besorgte mir eine Grundausstattung aus Anfänger Kit, Wechselakkus und -verdampfern und ein paar Fläschchen Liquid verschiedener Geschmacksrichtungen.
Zusammen machte das – in 2017 – knapp 100 Euro, der Zigarettenverbrauch für zwei Wochen. Nun brauchte ich nur noch auf einen Tag warten, an dem der morgendliche Raucherhusten ausblieb, was nicht mehr allzu häufig vorkam.
Am 17.02.2017 war es endlich soweit, ich habe mir das Datum als zweiten Geburtstag eingetragen. Zu der Zeit war ich gerade in einer Bildungsmaßnahme beim Arbeitsamt und durch hohen Krankenstand mit nur einem Mitschüler zum Selbststudium aufgefordert.
Wir störten also niemanden, wenn wir die Fenster auf Kipp ließen und mit unseren E-Zigaretten den Unterrichtsraum vernebelten. Immer wenn mein Verlangen nach einer Zigarette zu stark wurde, habe ich ein paar Züge gedampft, bis der Suchtdruck wieder nachließ. So ging das den ganzen „Arbeitstag“ und dann auch abends zu Hause.
Damals gab es noch Liquids mit 20 mg Nikotin pro ml Liquid, was etwa der halben Dosis einer Tabakzigarette entsprach, das ließ sich aushalten. Einige Zeit später wurde das verboten und das erlaubte Mischungsverhältnis auf 16 mg/ml reduziert.
Nichtsdestotrotz funktionierte das mit der E-Zigarette für mich wunderbar und am dritten Tag vergaß ich sogar mein Notfall-Päckchen Zigaretten zu Hause und es störte mich überhaupt nicht. Bereits eine Woche danach war der allmorgendliche Raucherhusten verschwunden und alle Nahrungsmittel begannen, immer intensiver zu schmecken. Drastischstes Beispiel waren die Fishermans Friend, die ich bisher immer dabeihatte, sie wurden mir schlicht zu scharf.